VfB sichert mit Sieg über Querfurt Bezirksmeistertitel
TSG Gymnasium Querfurt – VfB Bad Lauchstädt 35:37 (HZ 16:16)
Die Vorzeichen der Partie bei der TSG Querfurt waren für die Lauchstädter klar, ein Sieg und die Meisterschaft ist perfekt und zudem auch noch klar in der Favoritenrolle.
Doch das alles schien auch eine gewisse Last auf die Schultern der VfBler zu legen, die scheinbar tonnenschwer war. Von Beginn an erwischten die Quernestädter den besseren Tag, spielten befreit auf und gingen rasch mit 4:2 in Führung. Die
Lauchstädter Angreifer dagegen bissen sich an der rustikal agierenden Heimabwehr die Zähne aus, zudem hatte Pohl mehrmaliges Pfostenpech.
Nach dem zwischenzeitlichen 6:6 waren schließlich die TSGler dominant.
Entscheidend dabei, dass Patzner, der nahezu nach jedem Wurf der Goethestädter von seinem Trainer Maik Pfannschmidt (einst selbst als Torhüter höherklassig aktiv) neue Anweisungen erhielt und diese zum Leidwesen des VfB auch umsetzte, einige Bälle abwehrte und so seine Mannschaft in Front brachte, während bei den Lauchstädtern alle 3 Torhüter an diesem Tage keine Hand an den Ball brachten. Profitieren konnte davon vor allem Querfurts
Robert Schug, der nahezu aus jeder Entfernung und jeder Position ein netzte. Bis auf 4 Tore enteilten die TSGler auf 16:12 ehe Minder nach einem Foul an Pohl die Rote Karte sah und damit auf Lauchstädter Seite einen Schalter umlegte.
Endlich agierten die Mannen des VfB bissig und auch Ronneburg hielt nun 2-3 Bälle, so dass man die Partie zur Halbzeit wieder ausgeglichen gestalten konnte.
In dieser bescheinigte Schraplaus Handballurgestein Walther Pretscherno,
inzwischen beiden Mannschaften eng verbunden, dem Trainer der TSG eine hervorragend eingestellte Abwehr und prophezeite dem VfB noch einen schwierigen steinigen Weg bis zum Spielende.
So sollte es auch wenig später kommen. Die VfBler übernahmen zwar kurzzeitig die Führung, doch ohne den Rückhalt aus dem eigenen Tor war man im Angriff zu Toren gezwungen. Gelang dies ein paar mal nicht, befanden sich die Goethestädter sofort wieder im Rückstand, der gegen Mitte der zweiten Halbzeit wieder auf 4 Tore anwuchs. Einzig verwandelte 7m durch Zietemann, die zuvor immer wieder von Schönburg und Gerlach herausgeholt wurden und Nowak von der Rechtsaußenposition waren es,
die den VfB auf Sichtweite hielten. Noch 8 Minuten vor dem Ende hatten die Mitgereisten ein wenig die Hoffnung verloren, feierten aber ihre Mannen bei jeder gelungenen Aktion und trommelten und paukten was die Instrumente hergaben.
So sprang schließlich dieser Funke auf die Spieler über und das Spiel nahm endlich die ersehnte Wende. Die Hausherren vergaben einige Chancen und die Lauchstädter packten die Gelegenheit beim Schopfe, vom 33:29 Rückstand arbeiteten sie sich zum 34:34 Ausgleich in der 56. Spielminute und gingen sogar mit 34:35 in Führung. Auf den Rängen gab es da schon kein Halten mehr.
An Spannung kaum zu überbieten folgte postwendend der erneute Ausgleich gefolgt von der Führung durch den, in den Schlussminuten wieder erstarkten Pohl. Auch Schindler, mit einer Schulterverletzung über weite Strecken der Partie außer Gefecht gesetzt, biss in der heißen Phase noch einmal auf die Zähne und sollte wenig später die Entscheidung bringen. Dabei hatten die Quernestädter zunächst alle Chancen zum Ausgleich in ihren Händen, nach 2 Zeitstrafen gegen Gerlach und Zietemann gingen sie in doppelter Überzahl und eigenem Ballbesitz in die Schlusssekunden, verloren aber im Lauchstädter 9m Raum den Ball und Schindler dribbelte sich über 20m bis vors gegnerische Tor, um eben dort, aus gut 14 Meter Entfernung mit einem Gewaltwurf die endgültige Entscheidung herbeizuführen.
Er selbst konstatierte nach dem Spiel zu dieser brenzligen Situation, die auch hätte ins Auge gehen können „bei mir hat es ausgehakt, ich habe nur noch das Tor gesehen und alles Andere ausgeblendet, gut das der drin war“. Recht hat er, denn damit war dem VfB die Meisterschaft beim Stand von 35:37 nicht mehr zu nehmen. Für schwache Nerven war die Partie am Ende nichts, doch an Spannung nicht zu übertreffen und so hielt es den Ein oder Anderen selbst bei der Jugendweihe der Enkelin nicht, denn Dr. Arno Goczlik, der schon viele VfBler behandelte und sich längst zur Feierlichkeit verabschiedet hatte, gehörte nach Spielende zu den ersten Gratulanten.
VfB mit: Förster; Ronneburg; Stephan – Pretscherno; Dietze; Wusterhausen (1); Schönburg, K.-J. (1); Stolzenberg (1); Gerlach (3); Nowak (4); Zietemann (8); Schindler (9); Pohl (11)
TSG mit: Patzner – Rolle; Sebicht; Drung; Baron, T. (2); Schmeisser (3); Minnder (3); Wachsmuth (3); Weise (4); Baron, M. (8); Schug (12)